Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Wasserversorgung

Gemeinden müssen Wasser zukaufen

Den meisten Kommunen im Land reicht das eigene Aufkommen an frischem Nass nicht aus. Viele sind auf Lieferungen über Zweckverbände angewiesen.

Einen hohen Aufwand betreiben Kommunen, um ihre Bevölkerung ausreichend mit Trinkwasser zu versorgen.

IMAGO/Shotshop)

Fellbach. Den meisten Kommunen in Baden-Württemberg reichen die eigenen Wasser-Ressourcen nicht aus, um den Bedarf für frisches Nass selbst zu decken. Das hat das Statistische Landesamt in Fellbach festgestellt. Die öffentliche Wasserversorgung stützt sich auf ein dreistufiges Verbundsystem aus Gemeindeunternehmen (Wasserversorger vor Ort), regionalen Wasserversorgern und der Fernwasserversorgung.

Viele Unternehmen sind auf Fremdwasserbezug angewiesen

43 Prozent der Gemeindeunternehmen hatten 2022 keine eigene Gewinnung und bezogen das Wasser vollständig von einem anderen Versorger, meist als Mitglied eines Zweckverbands. Weitere 41 Prozent der Gemeindeunternehmen deckten den Wasserbedarf teilweise aus bezogenem Wasser und teils aus Eigenwasser. Bei etwa 84 Prozent der Unternehmen reichten daher die lokalen Wasservorkommen zur Trinkwasserversorgung von Bevölkerung und Wirtschaft nicht aus.

Nur 16 Prozent der Gemeindeunternehmen verfügen über ausreichend Eigenwasser, etwa in der Oberrheinebene, im Schwarzwald und in Oberschwaben, seltener in der Region Stuttgart, auf der Schwäbischen Alb und in der Region Hohenlohe. Gänzlich eigene Wasservorkommen konnten im Regierungsbezirk Freiburg 100 von 293 Gemeindeunternehmen nutzen. In den Regierungsbezirken Karlsruhe und Tübingen waren es 31 sowie 33 von 191 und 242 Gemeindeunternehmen.

Zweckverbände sind als Wasserlieferant unentbehrlich

Wasserlieferanten sind meist die Zweckverbände der Gruppen- und Fernwasserversorgung. 2022 wurden von den Wasserversorgungsunternehmen im Land rund 700 Millionen Kubikmeter Wasser gewonnen. Auf Gemeindeunternehmen entfielen rund 45 Prozent, auf Gruppenversorger 29 und auf Fernversorger 35 Prozent der Gewinnungsmenge. 2022 belieferten die Gemeindeunternehmen 97 Prozent und die Zweckverbände drei Prozent der Bevölkerung. Im Land gibt es 1059 Gemeindeunternehmen, 167 Gruppenversorger sowie vier Fernversorger. 

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 199 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesen Sie auch