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Luchas Sprechstunde in der Televisite

Lucha (von links) machte sich ein Bild vom Pilotprojekt mit Landrat Luca Prayon, dem FDP-Abgeordneten Klaus Hoher.
Bodenseekreis)Friedrichshafen. Ein Hausarztgespräch ohne Praxisbesuch – daran arbeitet derzeit der Bodenseekreis. Seit Dezember 2024 läuft ein Pilotprojekt zur „Televisite“, das Pflegeeinrichtungen, Hausarztpraxen und das Gesundheitsamt gemeinsam erproben. Die Idee: Ärztinnen und Ärzte sprechen per sicherer Videoverbindung direkt mit Patientinnen und Patienten, während Pflegekräfte vor Ort Messungen übernehmen – von Blutdruck bis Sauerstoffsättigung.
Wie das aussieht, konnten Sozialminister Manne Lucha (Grüne ), Landrat Luca Wilhelm Prayon (CDU) und Landtagsabgeordnete im August in Friedrichshafen beobachten. Dies teilt die Kreisverwaltung mit. Hausarzt Johannes Martin aus Ailingen schaltete sich aus seiner Praxis in das Haus der Pflege St. Martin. Dort führte er ein Gespräch mit einem Bewohner und leitete das Pflegepersonal zu Untersuchungen an. Ob Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und eine Wunduntersuchung: Die Werte wurden sofort übermittelt – eine Behandlungsempfehlung konnte unmittelbar folgen.
Pilotphase dauert noch bis Ende des Jahres
Das Pilotprojekt wird in mehreren Gemeinden getestet. Es läuft derzeit in drei stationären Einrichtungen, einem ambulanten Pflegedienst, der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung sowie sechs Arztpraxen im Landkreis. Ziel ist es, den Zugang zur medizinischen Versorgung zu erleichtern und Wege für Ärzte zu verkürzen.
Die Pilotphase dauert noch bis Ende des Jahres. Der Kreis will die Erprobung jedoch um zwei Jahre verlängern, wie es in der Mitteilung heißt. Das Land Baden-Württemberg plant dafür einen neuen Förderaufruf. Erst eine längere Testphase, so heißt es aus dem Landratsamt, ermögliche eine realistische Bewertung – und damit die Grundlage für eine feste Verankerung in der Versorgung. Langfristiges Ziel ist es, die Televisite flächendeckend im Landkreis zu etablieren.