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Ein Pionier in der Forschungslandschaft

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) feiert 2025 sein 200-jähriges Bestehen, Vorläufereinrichtungen wie das 1825 gegründete Polytechnikum eingerechnet. FOTO: DPa/Schoening
picture alliance/Schoening)Karlsruhe. An ihr forschten berühmte Wissenschaftler wie etwa Heinrich Hertz, der dort im Jahr 1886 die Existenz der elektromagnetischen Wellen nachwies.
200 Jahre nach Gründung der Polytechnischen Schule, der späteren Universität Karlsruhe, und 69 Jahre nach Gründung der Kernreaktor Bau- und Betriebsgesellschaft mbH, dem späteren Forschungszentrum Karlsruhe, feiern beide schon das ganze Jahr über gemeinsam als Karlsruher Institut für Technologie (KIT) den runden Gründungstag.
Drei unterschiedliche Schulen schließen sich 1825 zusammen
Am 7. Oktober 1825 gründete Großherzog Ludwig von Baden den KIT-Vorläufer, das Polytechnikum Karlsruhe. Die Hochschule entstand aus der Zusammenlegung der Bauschule des Architekten Friedrich Weinbrenner, der von Johann Gottfried Tulla 1807 gegründeten Ingenieurschule sowie den Realklassen des Lyzeums nach dem Vorbild der École polytechnique in Paris.
1865 wurde das Polytechnikum durch Großherzog Friedrich I. zur Technischen Hochschule ernannt, anschließend hieß sie Technische Hochschule Karlsruhe. 1967 wurde die Technische Hochschule in „Universität Karlsruhe“ umbenannt, mit dem Zusatz „Technische Hochschule“.
1978 war die Umbenennung in Kernforschungszentrum Karlsruhe GmbH, 1995 folgte die nächste Umbenennung in Forschungszentrum Karlsruhe – Technik und Umwelt. Ab 2002 wurde der Untertitel „Technik und Umwelt“ durch „in der Helmholtz-Gemeinschaft“ ersetzt. Nachdem bereits in der Vergangenheit lose Verbindungen zur Universität Karlsruhe (TH) bestanden hatten, kam es 2006 anlässlich der Exzellenzinitiative des Bundes zur Intensivierung der Zusammenarbeit beider Institutionen durch die formale Gründung des KIT.
Bereits im Mai dieses Jahres gab es so etwas wie eine Geburtstagsfeier. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) betonte die Kreativität, Neues zu denken und zu entwickeln. Landeswissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) machte sich für die Wissenschaftsfreiheit als „absolute Autonomie der Wissenschaft“ stark. Seit 1945 sei es zu keiner Zeit so wichtig gewesen wie jetzt, sich für die Freiheit der Wissenschaft einzusetzen, so Olschowski.
Lösungen müssen in hoher Geschwindigkeit gefunden werden
KIT-Präsident Jan S. Hesthaven nannte als größte Herausforderung die Geschwindigkeit, in der Lösungen gefunden werden müssten. Wichtig sei es zudem, an demokratischen Werten wie Vielfalt, Offenheit und Respekt festzuhalten. Wichtig sei auch der Austausch mit anderen wissenschaftlichen Institutionen, sagt der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Otmar Wiestler. Gerade der europäische Wissenschaftsraum müsse gepflegt, aber auch die Verbindung etwa nach China aufrechterhalten werden.
Das KIT beschäftigt rund 10 000 Menschen. 22 800 Studierende lernen in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften.