Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Gerichtsentscheidung

Harte Strafen für Whistleblower

Wenn ein Polizeibeamter unerlaubt polizeiinterne Informationen an die Presse weitergibt, verstößt dies nicht nur gegen geltendes Recht, sondern kann auch besonders hart bestraft werden. Dies zeigt ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in Leipzig (AZ: 5 StR 283/23).

Polizeiinterne Informationen an Journalisten weiterzugeben kann besonders hart bestraft werden.

IMAGO/Ralph Peters)

Leipzig. Ein Polizeibeamter hatte einen Journalisten über polizeiinterne Vorgänge informiert. Das Landgericht Lübeck hatte ihn wegen der Verletzung des Dienstgeheimnisses, wegen unerlaubten Verarbeitens personenbezogener Daten und wegen Verletzung von Privatgeheimnissen zu einer Geldstrafe von 330 Tagessätzen zu je 40 Euro verurteilt und ihn von weiteren Vorwürfen der Verletzung des Dienstgeheimnisses freigesprochen.

Der Bundesgerichtshof hat auf die Revision der Staatsanwaltschaft das Urteil des Landgerichts aufgehoben und damit auch den Strafausspruch, weil die Strafzumessung durchgreifende Rechtsfehler zugunsten des Angeklagten aufwies.

Als rechtsfehlerhaft habe sich die Annahme des Landgerichts erwiesen, dass es durch die Informationsweitergabe des Angeklagten in fünf Fällen nicht zu der für eine Verurteilung notwendige Verletzung des Dienstgeheimnisses gekommen sei.

Der Bundesgerichtshof hat die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung an eine andere Strafkammer des Landgerichts Lübeck zurückverwiesen. „Soweit die zu Ungunsten des Angeklagten eingelegte Revision der Staatsanwaltschaft Erfolg hatte, darf das Urteil dabei auch zum Nachteil des Angeklagten geändert werden“, heißt es weiter. (sta)

Ralf Schick

Redakteur Landeskundliche Momente und Beruf und Karriere

0711 66601 185

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 167,00 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesermeinungen

Bitte loggen Sie sich ein, um zu kommentieren.

Lesen Sie auch