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Wo der Nachwuchs mit Behörden direkt ins Gespräch kommt

Studierende der Hochschule für öffentliche Verwaltung informieren sich bei der Karrieremesse bei Personalern und Recruiterinnen aus dem öffentlichen Dienst.
Achim Zweygarth)Ludwigsburg. Dienstagvormittag, kurz vor 9 Uhr. Vor dem Forum in Ludwigsburg stehen Dutzende von Studierenden, die zur Staatsanzeiger Karrieremesse wollen. Kaum haben die Türen geöffnet, herrscht im ersten Stock an den Messeständen dichtes Gedränge.
„Ich weiß noch nicht genau, was ich mal machen werde und will mich hier informieren“, sagt die 22-jährige Anastasia Wiegandt. Sie steht gerade bei David Fuhrmann am Stand der evangelischen Landeskirche von Württemberg und lässt sich beraten.
„Wir arbeiten ja auch ähnlich wie eine Behörde“, sagt Fuhrmann und er hat selbst hier in Ludwigsburg Public Management studiert. „Wir brauchen für unsere Verwaltung genauso Fachkräfte wie Kommunen oder Landkreise“, betont Fuhrmann.
Lilli Wahl ist Personalreferentin beim Landratsamt Konstanz und wirbt mit ihrem Kollegen Giulio Celentano um Nachwuchs. Auf dem Werbeplakat steht „Landratsamt Konstanz sucht frische Köpfe“ und „wir haben heute morgen schon über 25 Gespräche mit Studierenden geführt“, sagt Celentano. „Die Staatsanzeiger Karrieremesse ist sehr wichtig für uns, weshalb wir immer dabei sind“, sagt Lilli Wahl.
Die einen wissen genau, was sie wollen, andere sind noch offen
Luca Keller (21) und Tamina John (24) unterhalten sich gerade zwischen den Messeständen, was sie wohl ansteuern werden. „Ich suche etwas im Finanzbereich und war schon beim Rechnungshof am Stand“, erzählt Keller. „Genau das will ich nicht“, sagt John, „ich bin noch ziemlich offen und will mir hier erstmal einen Überblick verschaffen“, betont John.
Knapp 60 Behörden, Ämter, Kreise und Kommunen sowie Ministerien, Rechnungshof und Polizei sind im Dauergespräch mit den Studierenden, von denen viele zum 1. März 2026 einen neuen Job suchen. So wie Kira Dianati. Die 22-Jährige „will schauen, was es hier auf der Messe für Aussteller gibt“ und „ich möchte so einfach die Menschen einer Behörde kennenlernen“, sagt Dianati.
Aus München und Würzburg sind ebenfalls Recruiter da, die um Nachwuchskräfte werben. „Die meisten Studierenden fragen erstmal, ob das überhaupt möglich ist, mit ihrem Abschluss in Bayern zu arbeiten und wir sagen da herzhaft: Jawohl“, sagt etwa Christine Steber aus München. Anna-Lena Rushiti ist Ausbildungsleiterin beim Landratsamt Würzburg und betont, wie wichtig die Karrieremesse für den Landkreis ist. „Wir haben bereits zwei Bewerber von hier eingestellt“, betont Rushiti.
Doch was erwartet die jungen Studierenden bei Behörden und wie sollten sie ihren neuen Job angehen? „Man sollte jedenfalls offen sein für alles, nicht mit der Tür ins Haus fallen, Initiative zeigen und loslegen“, sagt Isabelle Mayer, Sachgebietsleiterin Fahrerlaubnis und Führerschein beim Landratsamt Tübingen.
Authentisch und interessiert sein am Gemeinwohl
„Einfach authentisch sein, lernen wollen und auf Kollegen und Führungskräfte zugehen“, empfiehlt Bianca Bosch von der Personalentwicklung und Organisation beim Landratsamt Tübingen. Wichtig sei zudem, dass man sich bewusst mache, „dass es um gemeinwohlorientiertes Arbeiten geht“, betont Bosch.
Das Landratsamt Tübingen hat auch ein spezielles Programm für Nachwuchskräfte, die Führungskräfte werden wollen. „Das dauert 18 Monate lang und hat viele Module, wo man auch ein zweiwöchiges Praktikum an einer anderen Abteilung oder Behörde macht“, erzählt Bosch.
Die nächsten Karrieremessen des Staatsanzeigers
Die Staatsanzeiger Karrieremessen in Stuttgart , Ludwigsburg und Kehl (nächste Woche 1. Oktober) bieten öffentlichen Arbeitgebern, Absolventen, Auszubildenden sowie interessierten Quereinsteigern eine zentrale Plattform für Kontakte und Austausch. Im kommenden Jahr gibt es die Karrieremessen am 24. April in Stuttgart in der Liederhalle (neu), am 29. September 2026 in Ludwigsburg im Forum am Schlosspark und am 13. Oktober 2026 in Kehl in der Stadthalle.
Unverbindliche Voranmeldungper E-Mail möglich: akademie@staatsanzeiger.de