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Kolumne: Eingekreist

Ehrenbürgerschaft für Cem Özdemir: Mit Augenmaß auf Augenhöhe

Ehrenbürgerschaften sind die höchsten Würden, die eine Kommune zu vergeben hat. Klar, dass man da sehr genau schauen muss, wer sie bekommt und wer nicht. Das gilt in Wahlkampfzeiten besonders, und manchmal auch weit davor.

Noch kein Denkmal auf dem Marktplatz, aber eine Ehrenbürgerschaft: Bad Urach würdigt seinen bekanntesten Sohn, Bundesernährungsminister Cem Özdemir von den Grünen.

dpa/Marijan Murat)

Cem Özdemir wird Ehrenbürger Bad Urachs, der Stadt, in der seine Wiege stand. Eine knappe Ratsmehrheit habe die Würdigung beschlossen, die CDU-Fraktion allerdings soll wenig begeistert gewesen sein. Özdemir fühle sich eher im Allgemeinen mit Bad Urach, im Besonderen aber mit Baden-Württemberg verbunden. Zumindest fehlen alle Hinweise, dass der grüne Bundeslandwirtschaftsminister gegen den SPD-Bürgermeister der Kurstadt Elmar Rebmann antreten wolle. Von anderen Ämtern war da zuletzt eher die Rede …

Ein Vorschlag zu Güte für die nötige Augenhöhe

Wir vom Staatsanzeiger unterbreiten hier einen Vorschlag zur Güte: Damit CDU-Chef Manuel Hagel sicher auf Augenhöhe des Konkurrenten Özdemir agiert, möge doch die CDU-Ratsfraktion in Ehingen den Ehrenantrag zugunsten des Sohnes der Stadt stellen. Auf SPD-Seite wäre dann aber die Ehrenmitgliedschaft von Fan-Ultra und Oppositionsführer Andreas Stoch beim Bundesligisten FC Heidenheim fällig.

Russlands und Chinas Botschaften könnten hilfreich sein

Für die AfD kämen Ehrenbürgerschaften in russischen oder chinesischen Städten infrage, die Botschaften helfen sicher gerne bei der Suche. Pforzheim wäre die Top-Adresse für die FDP. Dort müsste das Rechtsamt aber aufpassen: Nicht, dass am Ende der Chef-Liberale Hans-Ulrich Rülke als Stadtrat über die eigene Ehrenbürgerschaft mit abstimmt. Mit dem Ruch der Befangenheit wäre aber wenigstens rechtlich klar, was der Ehrenbürgerschaft anhaftet: ein Gschmäckle.

Peter Schwab

Peter Schwab kümmert sich um verschiedene Journale der Zeitung und arbeitet außerdem im Crossmediateam und im Ressort Kreis und Kommune. Schon während seines Jura-Studiums hat er für verschiedene Zeitungen geschrieben, später volontiert und als Lokalredakteur gearbeitet. Nach seiner Zeit als Pressesprecher hat er erneut die Seiten gewechselt und ist 2022 zum Staatsanzeiger gegangen – und damit zum guten alten Journalismus zurückgekehrt.

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