Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Zukunft der Verwaltung

Hilfe für Winzer: Sensoren optimieren den Weinbau

Ein Pilotprojekt der Stadt Ludwigsburg unterstützt Winzer beim Bewässern von Hängen. Sensoren messen die Bodenfeuchte und sorgen so für optimalen Wassereinsatz. 

Matthias Hammer, Vorstand der Marbacher Weingärtner, mit einem Sensor. Dieser misst die Bodenfeuchte der Reben.

Benjamin Stollenberg/Stadt Ludwigsburg)

Ludwigsburg. Sensoren sind längst ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Smart City. Die Stadt Ludwigsburg testet die digitalen Fühler nun in besonders steilen Lagen der Weinberge bei Marbach, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Die Weingärtner und die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim installieren dafür im Rahmen eines Pilotprojekts insgesamt sechs Geräte. Diese senden kontinuierlich Messdaten zur Bodenfeuchte an ein digitales Dashboard, das den Winzern in Echtzeit zur Verfügung steht. Auf dieser Basis können sie die Bewässerung bedarfsgerecht steuern.

Für die Übertragung der Sensordaten setzen die Stadtwerke auf das LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) – ein speziell für das Internet der Dinge entwickeltes Funknetz.

Es ist nicht der erste Sensoreinsatz in Ludwigsburg

Die Weinberge eignen sich ideal für den Test, da sie bereits automatisch bewässert werden, so die Stadt weiter. Mit den Sensoren wollen die Stadtwerke die Effizienz im Weinbau erhöhen und den Winzern Kontrollgänge im schwer zugänglichen Gelände ersparen. Das Projekt hat weitere positive Effekte: Die Bewässerung erfolgt nach tatsächlichem Bedarf. So lassen sich Wasser und Energie gezielter einsetzen. Zudem verbessert sich die Weinqualität, denn die optimale Bodenfeuchte wirke sich positiv auf die Traubenqualität aus.

Initiiert wurde das Pilotprojekt vom Innovationsnetzwerk der Stadt Ludwigsburg, die mit der Digitalisierung im Weinbau einen weiteren Schritt zur „Smart Region“ tun möchte. Das Vorhaben ist zunächst für die kommenden Monate angesetzt. Bei erfolgreicher Erprobung ist eine Ausweitung auf weitere Weinlagen möglich, so die Angaben.

Ludwigsburg sammelt bereits seit Jahren Erfahrung mit Sensorprojekten. Bereits im Jahr 2018 testete die Stadt Straßenlaternen, die nur dann heller werden, wenn Fahrzeuge, Fahrräder oder Fußgänger sich nähern. Auch smarte Mülleimer waren Teil der Projekte im Innovationsnetzwerk: Ein Ultraschall-Sensor funkt Messdaten an einen Rechner, der dann eine optimale Route für die Reinigungswagen ermittelt. Die Mitarbeiter können damit nur Behälter ansteuern, die tatsächlich geleert werden müssen.

Auch die Stadt Pforzheim nutzt die Technik

Auch die Stadt Pforzheim nutzt die Sensor-Technologie. Seit Herbst 2020 werden die Bäume im Stadtgebiet digital überwacht, um die Bewässerung zu optimieren und damit den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Im Neuen Rathaus sorgen Sensoren für eine präzise Steuerung der Heizungsanlagen. Sie erfassen die Temperatur und Luftfeuchtigkeit, an die das Heizsystem automatisch angepasst wird. Damit lässt sich der Komfort maximieren und gleichzeitig der Energieverbrauch minimieren, teilt die Stadt auf ihrer Internetseite mit.

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 199 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesen Sie auch