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Japankäfer: Landkreis weitet Schutzzonen aus

Der aus Asien stammende Japankäfer kann besonders starke Schäden verursachen. Pheromonfallen sollen helfen, die Tiere einzufangen.
IMAGO/20 Minuten)Lörrach. Weil in der Schweiz nahe der deutschen Grenze wieder invasive Japankäfer entdeckt wurden, haben die Behörden die Schutzzonen im Landkreis Lörrach ausgeweitet. Fast zwei Drittel des neuen Gebiets verliefen durch Wald und landwirtschaftlich genutzte Flächen, teilte das Landratsamt mit.
Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) kann besonders starke Schäden verursachen. Die Tiere fallen laut dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten alles kahl. Natürliche Feinde hierzulande gibt es keine. Die Sorge vor einer Ausbreitung der invasiven Art in Deutschland ist groß.
Strenge Regeln in Befalls- und Pufferzonen
Um Stellen, an denen Japankäfer gefunden werden, werden sogenannte Befallszonen mit einem Radius von einem Kilometer gezogen. Hier gelten strenge Regeln, etwa für die Ausfuhr von Pflanzen und Erde. Teile der Gemeinde Grenzach-Wyhlen liegen in einer solchen Zone.
Mindestens fünf Kilometer über die Grenzen dieser Gebiete hinaus erstrecken sich Pufferzonen. Hiervon betroffen sind laut einer Allgemeinverfügung neben Grenzach-Wyhlen die Stadt Weil am Rhein , Haltingen und Ötlingen, die Stadt Lörrach , Inzlingen und Rührberg. Hier gelten etwas weniger Auflagen.
Erstmals gefunden wurden die Käfer m Juni 2024 in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite sowie zwei weitere am Ende des Hinterleibs. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen ab. „Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten“, heißt es beim LTZ in Karlsruhe.
Käfer fangen, einfrieren und melden
Der Landkreis Lörrach setzt auf die Mithilfe der Bürger: Wer einen verdächtigen Käfer entdeckt, soll ihn fangen, fotografieren und nach Möglichkeit in einem Glas oder einer Box einzufrieren. Das Foto kann über ein Online-Formular eingesendet werden. Bislang gibt es der Mitteilung zufolge keine Funde im Landkreis Lörrach. Pheromonfallen sollen helfen, die Tiere einzufangen. (sta/lsw)