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Stichwahlen in Mühlacker, Staufen und Furtwangen

Wer wird die Geschicke der Senderstadt für die kommenden acht Jahre bestimmen? Die OB-Wahl in Mühlacker geht in die zweite Runde.
dpa/Sebastian Gollnow/ privat / Collage: Rieke Stapelfeldt)Mühlacker. Stephan Retter oder Paul Renner, diese Frage beantworten die Bürger Mühlackers beim Stichentscheid zur Oberbürgermeisterwahl am 9. November. Das ist das Ergebnis der OB-Wahl in Mühlacker vom Sonntag, bei der am vergangenen Sonntag sechs Kandidierende zur Wahl standen.
Stephan Retter hat 31,89 Prozent der abgegebenen Stimmen geholt. Der 49-jährige Beigeordnete in Steinheim/Murr (Kreis Ludwigsburg) hat damit die absolute Mehrheit zwar verfehlt, ist aber trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis. Viele Bürger hätten ihm ein gutes Wahlergebnis vorhergesagt. Er selbst habe sich mit Prognosen zurückgehalten, sagt der parteilose Verwaltungsprofi, den die CDU unterstützt hat. Gut findet Retter, dass er fünf Prozent vor seinem Stichwahl-Kontrahenten Paul Renner liegt.
Früher Kampagnenstart hat sich ausgezahlt
Der SPD-Stadtrat in Mühlacker erhielt 26,84 Prozent der abgegebenen Stimmen. Er wird außer von den Sozialdemokraten auch von den Grünen in der Stadt unterstützt. Für seien Kampagne habe sich der frühe Wahlkampfauftakt vor sieben Monaten gelohnt, so der Vize-Chef des Jugendamts im Enzkreis. Immerhin konnte er sich deutlich von den beiden Freien-Wähler-Kandidaten absetzen, die ebenfalls aus dem Gemeinderat heraus den Chefposten im Mühlackerer Rathaus angestrebt hatten.
Freie-Wähler-Rat Ulrich Hagenbuch muss sich bei der OB-Wahl mit 18,46 Prozent der Stimmen zufriedengeben, was ihn sehr enttäuscht. Das Ergebnis führt der Kommunalpolitiker auch auf die Kandidatur seines Fraktionskollegen Stefan Aßmus zurück: eine gegenseitige Blockade der beiden Freien Wähler. Aßmus, für den am Sonntag 18,43 Prozent der Wähler votierten, kann mit dieser Lesart wenig anfangen. So könnte man auch sagen, dass der 37-jährige Polizeihauptkommissar und Fitnessunternehmer und der 32-jährige Renner sich gegenseitig blockiert hätten.
Vorerst keine Unterstützung aus der Reihe der Unterlegenen
Weder er noch Hagenbuch wollten sich am Montag für einen der Sieger-Kandidaten aussprechen. Hagenbuch will den Wählern die Entscheidung in drei Wochen selbst überlassen, Aßmus hatte ohnehin mit einem Einzug in die Stichwahl gerechnet und sich daher noch keine Gedanken gemacht. Beide Stichwahlkandidaten wollten aber mit den beiden Unterlegenen das Gespräch suchen. Unterdessen haben sich die Freien Wähler der Stadt und die FDP auf die Seite von Renner geschlagen.
Abgeschlagen dagegen sind Monika Wald (3,01 Prozent der Stimmen) und Paul Kubisch (1,25 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 59,81 Prozent.
Zweite Runde in der Faust- sowie in der Schwarzwälder Uhrenstadt
In Staufen wird ein Jurist Bürgermeister – fragt sich, welcher. Der Staatsanwalt Benjamin Bröcker hat mit 43,81 Prozent die Poleposition für die Stichwahl am 2. November. Bröcker sitzt für die Grünen im Freiburger Kreistag und als ehrenamtliche Bürgermeister im Rathaus von Horben. 26,11 Prozent hat Gilbert Weber geholt. Der Sozialdemokrat ist persönlicher Referent des Freiburger Regierungspräsidenten Carsten Gabbert.
CDU-Kandidatin und Öffentlichkeitsarbeiterin Pia Riesterer verpasste mit 21,06 Prozent die Stichwahl. Marco Prinzbach (5,89 Prozent) und Andreas Wiesler (2,79 Prozent) waren chancenlos. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,45 Prozent. Der Wahlkampf wird in der Presse als stellenweise ruppig beschrieben.
Auch in Furtwangen fällt die Entscheidung in einer Stichwahl. Dort hat Florian Merz mit 46,22 Prozent das beste Ergebnis geholt. Der 39-jährige Sozialdemokrat und Hauptamtsleiter in Furtwangen tritt am 9. November gegen Isolde Grieshaber an. 26,39 Prozent hat die Lokaljournalistin und Finanzbuchhalterin mit grünem Parteibuch eingefahren. Der parteilose Volksbankmitarbeiter Mario Ketterer verfehlte mit 24,49 Prozent das Finale. Alexander Wilke erhielt 2,33 Prozent, Gerhard Jehle 0,35 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,01 Prozent.