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Lachen ist amtlich erlaubt

Florian Zejewski residiert in Hamburg und nennt sich selbst „Verwaltungspunk“ und will unkonventionelle Ideen in den öffentlichen Dienst einbringen. Er hat in Mannheim, Tübingen und Bielefeld studiert und berät Kommunen, Behörden oder Hochschulen für bessere Prozesse.
Privat)Willkommen im Club der Optimisten – einer Bewegung, die nicht mit Sekt, sondern mit Sinn arbeitet. Ernsthaft.
Die Idee ist nicht neu, aber zunehmend relevant: Zufriedenheit am Arbeitsplatz wirkt sich auf alles aus – von der Motivation bis zur Fehlerquote. Länder wie Bhutan haben den „Gross National Happiness Index“ schon seit Jahren. Warum nicht auch bei uns eine Verwaltung des Wohlbefindens oder einen Happiness Index im Behördenflur und das Lächeln der Mitarbeitenden als Kennzahl?
Klar, der Begriff „glückliches Amt“ klingt für manche wie „entspannter Zahnarzttermin“, doch wir können mit Transparenz, Beziehungsarbeit und Leichtigkeit dafür sorgen, dass wir einfach entspannter wirken, auch wenn es mal stressig zugeht. Studien der Positiven Psychologie zeigen: Wer regelmäßig Dankbarkeit übt, bewusst Optimismus lebt und seine Stärken kennt, ist nicht nur zufriedener, sondern auch leistungsfähiger – und ein besserer Teamplayer.
Führungskräfte im öffentlichen Dienst haben die Chance – und Verantwortung –, nicht nur Aufgaben zu delegieren, sondern auch Haltung zu vermitteln: Mut zur Menschlichkeit, Raum für Humor und Vertrauen in das Potenzial der Mitarbeitenden.
„Jetzt soll ich also auch noch Witze erzählen? Was soll ich denn sonst noch alles machen? Ich hab doch sowieso schon genug zu tun?“ Sicher, es wird – wie immer – Widerspruch geben, doch wie wäre eine Chefin, die nicht fragt, was fehlt, sondern was gut läuft und die auch mal über sich selbst lacht? Richtig: Fabelhaft! Denn wer lacht, der lernt und wer inspiriert, der führt! Humor ist kein Karrierehindernis – er ist eine Geheimwaffe.
Vielleicht ist es an der Zeit, nicht nur den Etat, sondern auch den emotionalen Kontostand der Verwaltung im Blick zu behalten. Verwaltungsarbeit ist Beziehungsarbeit und benötigt emotionale Kompetenz im Umgang mit Bürgern, Unternehmen und Kollegen, und wenn der Club der Optimisten Einzug in die Amtsstuben hält, dann wird aus dem Flurfunk ein positives Echo – nicht nur in Excel, sondern auch im echten Leben.