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Kommentar

Der Schweiz geht es einfach zu gut

Eigentlich leben die Schweizer ja im Schlaraffenland. Wenn nur nicht die EU wäre. Irgendwie muss man sich ja mit seinen Nachbarn arrangieren. Doch braucht es dafür wirklich ein Stabilisierungspaket, wie der Nachfolger des gescheiterten Rahmenabkommens heißen soll?

Wenn die EU ein Donut ist, ist die Schweiz das Loch in der Mitte. Das ist bei genauer Betrachtung eine recht komfortable Position.

dpa/NurPhoto/Dominika Zarzycka)

Die Schweiz steht schon länger im Verdacht, den Fünfer und das Weggli zu wollen. Also das Brötchen und das Geld, das der Bäcker dafür verlangt. Zwei Dinge, die man nicht beide haben kann. Merkwürdigerweise kommt sie ganz gut damit durch.

Das hat mit einem anderen Gebäck zu tun, dem Donut. Sein Loch mag auf dem ersten Blick überflüssig erscheinen. Trotzdem gehört es dazu. Die Schweiz ist das Loch in der EU. Egal, wie gut das uns anderen gefällt: Irgendwie müssen wir uns mit den Eidgenossen arrangieren.

Deshalb ist es alles andere als gewiss, ob der neue Anlauf, die Schweiz stärker einzubinden, gelingt. Denn was hat die EU anzubieten? Mehr Binnenmarkt? Mehr Fördergeld? Das mag den einen oder anderen freuen. Doch den Schweizern geht es so gut, dass sie andere Prioritäten setzen können: etwa ihre Eigenständigkeit.

Das mag egoistisch klingen, doch das sind wir Europäer auch: als eine Insel der Seligen in einer rauen Welt. Nur ist es mit der Seligkeit nicht mehr so weit her. Die Antwort heißt Solidarität. Falls diese Botschaft auch bei den Eidgenossen ankommt, könnte es sein, dass aus dem Donut doch noch ein Berliner wird.

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Michael Schwarz

Redakteur Politik und Verwaltung

0711 66601-599

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