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Glosse

Früh übt sich

Geschwindigkeit mag keine Hexerei sein, doch wer zu schnell ist, fliegt leicht einmal aus der Kurve. Ein paar Gedanken zu einem nahezu zeitlosen Thema macht sich in seiner Glosse Michael Schwarz.

Da gehört er hin, der kleine Matz. Und nicht ans Steuer.

dpa/Nina Janeckova)

Manchmal muss man die Menschen vor sich selber schützen. Für solche Fälle ist Alexander Lobmüller da. Der Heilbronner Richter hat einen Antrag an die Stadt gestellt. Darin wird das Ordnungsamt aufgefordert, die Autos von Rasern sofort zu beschlagnahmen – selbst dann, wenn es weder zu einem Unfall noch zu einem Urteil gekommen ist.

So etwas kann Menschenleben retten. Oder zumindest die Gesundheit. Das dürfte mittlerweile auch Michal Sadilek einsehen. Der 25-jährige tschechische Nationalspieler war auf die glorreiche Idee verfallen, gemeinsam mit zwei Kollegen auf motorisierten Dreirädern um die Wette zu rasen. Er stürzte bei der Abfahrt in ein Loch. Das Bein musste im Krankenhaus mühsam zusammengeflickt werden. Nun kann er die Fußball-Europameisterschaft, die an diesem Freitag in München beginnt, abhaken.

Bisweilen drückt die Obrigkeit aber auch ein Auge zu, solange nichts passiert. So geschehen vor wenigen Tagen auf der Autobahn A 7 im Bereich des Maschener Kreuzes bei Hamburg. Da saß doch tatsächlich ein einjähriges Kind am Steuer eines Autos. Ein aufmerksamer Zeuge beobachtete das Geschehen und rief umgehend die Polizei.

Als die Beamten das Fahrzeug anhielten, saß das Kind wieder da, wo es hingehört. Der 20-jährige Fahrer zeigte sich jedoch geständig. Das Kind habe auf seinem Schoß gesessen und gelenkt. Gegen ihn wurde – nur – ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die Polizei betonte jedoch, dass so etwas sehr gefährlich sei und Kinder auf den Kindersitz gehörten.

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