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Gefallener Engel

Nein, das sind nicht Caren Miosga und Alice Weidel.
dpa/Index / Heritage-Images)Anders als für den Himmel, in den laut Offenbarung des Johannes höchstens 144 000 Gerettete kommen, die Fans des FC Liverpool („Oh when the Reds go marching in I wanna be in that number“) bereits eingerechnet, gilt für die Hölle keine Obergrenze. Das ist auch gut so, denn spätestens seit einer Woche wissen wir: Der Ansturm wird gewaltig. Da haben Friedrich Merz und mit ihm 195 Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion das Angebot von Rolf Mützenich ausgeschlagen, das Tor zu schließen, das Dies- und Jenseits trennt. Nun vermag nur noch der Wähler das Äußerste verhindern. Doch tut er das auch?
Die neuesten Entwicklungen könnten selbst Charon überfordern, jenen düsteren, greisen Fährmann, der die Toten in die Unterwelt bringt. Vielleicht überlegt er einmal, den Tarif – seit Jahrtausenden kostet bei ihm die Überfahrt einen Obolus – anzuheben. Das würde auch insofern passen, als die Union im Wahlkampf den Fokus nun stärker auf die Wirtschaft legt. Frei nach dem Clintonschen Motto: „It’s economy stupid.“
Friedrich Merz selber hat hoffentlich am Sonntagabend Fernsehen geschaut. Denn dort gastierte Alice Weidel, und wer schon immer einmal wissen wollte, wie es in der Hölle aussieht, war hier richtig. „Warum verdrehen Sie die Augen“, wollte Caren Miosga wissen, die offensichtlich nicht im Bilde ist, was die mannigfaltigen Erscheinungsformen des Gottseibeiuns angeht. Merz als gefallenen Engel dürften diese Bilder nachhaltig verstört haben. Gut so! Vielleicht kriegt er die Kurve, damit sein Sündenregister nicht noch länger wird. Und am 23. Februar wird alles gut.