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Land gibt 260 Flächen an Landes- und Bundesstraßen für Photovoltaik frei

Künftig soll es mehr Photovoltaik-Anlagen an Bundes- und Landesstraßen geben, teilt das Verkehrsministerium Baden-Württemberg mit.
PV-Anlagen an der Bundesstraße
Auch entlang von Bundesstraßen könnten Photovoltaikanlagen errichtet werden. dpa/Jens Niering)

STUTTGART. Das Verkehrsministerium gibt erste Flächen an Bundes- und Landesstraßen für Photovoltaik frei. In einem ersten Schritt geht es um 260 Flächen. Auf diesen könnten theoretisch pro Jahr 122 Gigawattstunden solarer Strom erzeugt werden. Das entspricht etwa der Energie, die rund 35.000 Drei-Personen-Haushalte im Jahr verbrauchen.

„Photovoltaik ist für die Energiewende unverzichtbar. Im letzten Jahr lagen wir im Zubau von Photovoltaik bundesweit auf dem vierten Platz. An diesen Erfolg wollen wir jetzt insbesondere auch bei der Freiflächenphotovoltaik anknüpfen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Im Vorfeld hatte das Verkehrsministerium das Interesse von Stadtwerken, Bürgern und Investoren abgefragt. 28 Interessenten benannten 650 Grundstücke an Landes- und Bundesstraßen.

Nicht jede Fläche kann genutzt werden

Die Flächen wurden dann untersucht. Nicht jede Fläche kann genutzt werden. Allein 330 Flächen gehören nicht Land oder Bund. 35 Flächen waren blockiert, weil dort Straßen ge- oder ausgebaut werden sollen. Und auch durch den Naturschutz, etwa Ausgleichsflächen für Baumaßnahmen, waren Bereiche blockiert, wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erläutert.

Vorbild für die Nutzung von Flächen an Landes- und Bundesstraßen oder auch an Lärmschutzwenden ist Tübingen. An der Bundesstraße B27 steht die größte Photovoltaikanlagen der Stadt. Rund 2880 PV-Module wurden dort in der Auf- und Abfahrt aufgestellt.

Weitere Flächen sollen folgen

Für Hermann sind die 260 Flächen allerdings nur ein Anfang. Er ist überzeugt, dass da noch mehr möglich ist. Ein Musterpachtvertrag für Interessenten steht ebenfalls bereits zur Verfügung. „Wir wollen auch die Kommunen dazu anregen, die Flächen an Kommunalstraßen systematisch zu untersuchen“, so Hermann.

Die Straßenbauverwaltung des Landes will künftig auch die Energie für den Betrieb der Tunnel möglichst selbst erzeugen und diese mit Photovoltaik ausstatten. 11 Tunnel sind laut Hermann bereits untersucht, 88 stehen noch aus. Der Verkehrsminister sieht auch darüber hinaus auch bei der Deutschen Bahn und der Autobahngesellschaft des Bundes eine Bereitschaft, zunehmend Flächen für Photovoltaik zur Verfügung zu stellen. Zugleich räumt er ein, dass die Anlagen noch nicht gebaut sind. Doch er hofft, dass man in zwei bis drei Jahren bereits einiges sehen kann.

Stefanie Schlüter

stellvertretende Redaktionsleitung und Redakteurin Politik und Verwaltung

0711 66601-41

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