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Voraussichtlich kein G9 im Schuljahr 2024

So schnell geht es dann doch nicht: Zum Schuljahrsbeginn im September wird wohl es noch kein neunstufiges Gymnasium geben. Die Forderung der FDP ist so rasch nicht umzusetzen. Da sind sich Ministerpräsident Kretschmann und CDU-Partei- und Fraktionschef Hagel einig.

Das achtstufige Gymnasium wird so schnell wohl nicht abgeschafft.

dpa/Daniel Karmann)

Stuttgart. Schon vor der Behandlung des Volksantrags auf eine nächstmögliche Einführung des neuen allgemeinbildenden neunjährigen Gymnasiums am Mittwoch im Landtag steht fest: Es wird die Schulform als Regel in Baden-Württemberg zum Schuljahr 2024/2025 nicht geben. Sowohl Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) als auch CDU-Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel halten die Zeit bis zum Herbst für zu knapp.

„Wir wollen die zügige Einführung, aber mit der höchstmöglichen administrativen Sicherheit, weil wir für keine Politik stehen, die nur als Schlagzeile funktioniert, sondern auch im Alltag der Menschen“, so Hagel am Rande der CDU-Fraktionssitzung vom Dienstag, an der auch Carsten Linnemann teilnahm, der Generalsekrtär der Bundes-CDU. Alle Fachleute und das Kultusministerin hätten erklärt, dass eine Einführung im September administrativ nicht zu leisten sei. Kretschmann geht noch einen Schritt weiter und stellt auch den weiteren Fahrplan unter einen Finanzierungsvorbehalt. Denn das Vorgehen hänge an den Ressourcen. Geld sei auch für Wichtiges  „nicht einfach da, sondern musss beschafft werden“.

Mit dieser Festlegung steht auch die zweite Runde der Gespräche zur Bildungsallianz über das Ende der Legislaturperiode hinaus unter keinem guten Stern. Denn noch bevor Kretschmann und Hagel sich am Dienstag äußerten, wiederholte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke schriftlich seine Forderung nach einer „Umsetzung des G9 schon ab dem kommenden Schuljahr 2024/2025″ und nach „eigenen Turbozüge“. Wer mit G8 eingeschult worden sei, solle „zu G9 wechseln können“.

In der Anhörung zum Volksantrag im Bildungsausschuss des Landtags hatte Norbert Brugger im März für den Städtetag Baden-Württemberg allerdings ein „ganzheitliches Handeln der Landespolitik“ gefordert sowie „die Vielgliedrigkeit des Schulsystems in Baden-Württemberg zu überdenken, auch und gerade die Vielgliedrigkeit des Schulsystems „. Die FDP will daran weitgehend festhalten. Für die Realschule hat Rülke sogar bereits eine Bestandsgarantie ausgesprochen. Ebenso plädierte Hagel dafür, die Schularten Realschule und Hauptschule nicht schlechtzureden: „Das sind super Bildungswege, woraus auch tolle Bildungskarrieren hervorgehen.“

Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer

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