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Altkanzlerin

Warum Kretschmann Merkel für ihre Corona-Politik auszeichnet

Die frühere Kanzlerin soll Baden-Württembergs höchste Auszeichnung erhalten - und das für ein nicht unumstrittenes Politikfeld.
Zwei Personen unterhalten sich vor einem Gebäude mit Säulen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfängt Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel in der Villa Reitzenstein. Aufgenommen am 20. Mai 2025 in Stuttgart.

Ilkay Karakurt)

Stuttgart . Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeichnet die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag, den 9. Dezember um 18 Uhr, mit der Staufermedaille in Gold aus . Damit erhält die 71-Jährige nicht nur den höchsten Orden des Landes Baden-Württemberg – obwohl sie in einem anderen politischen Lager angehört. Merkel erhält ihn explizit für „ihren herausragenden politischen Einsatz während der Corona-Pandemie“, wie das Staatsministerium mitteilte. 

Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie und ihre Folgen sind bis heute umstritten. Die akute Pandemie mit zahlreichen Vorgaben zu Masken, Impfungen, Test und Schließungen hatte 2020 begonnen, die letzten bundesweiten Auflagen endeten zu Ostern 2023. Die Fraktionen von Union und SPD im Bundestag haben die Einsetzung einer Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Pandemie und der Maßnahmen beantragt. Kretschmann wie Merkel hatten sich damals eher dem „Team Vorsicht“ zugehörig verstanden. 

Lob für Merkels historische Leistung

Auch sonst ist die Wertschätzung Kretschmanns für die Ex-Kanzlerin seit Langem bekannt. Merkel hatte ihn erst im Mai in der Villa Reitzenstein besucht. „Ein besonderer Austausch, geprägt von gegenseitigem Respekt und langjähriger Vertrautheit“, sagte der langjährige Ministerpräsident danach. Kretschmann konnte und kann mit Merkel deutlich besser als mit ihrem Nachfolger, Ex-Kanzler Olaf Scholz. In der Flüchtlingskrise erklärte der heute 77-Jährige öffentlich, dass er für Merkel bete. 

Kretschmann hatte die „große Leistung“ Merkels als Kanzlerin bereits kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit als historisch gelobt: „Wir werden über die Jahre von 2005 bis 2021 einmal als Ära Merkel reden – ähnlich wie bei den Kanzlerschaften von Konrad Adenauer und Helmut Kohl“. Mit Blick auf die großen Krisen in ihrer Kanzlerschaft schrieb der Gründe, der selbst als wertkonservativ gilt, damals: „Sie hat das Land als Lotsin erfolgreich durch die Untiefen der Zeit gesteuert. Das allein ist eine große Leistung, mit der sie eine Ära geprägt hat“. (dpa/lsw)

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