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Wie aufstellen für die zivile Verteidigung?

Feuerwehrleute heben im Rahmen einer Übung eine Person in einen Militärhubschrauber. Bundeswehrsoldaten und Einsatzkräfte der Feuerwehr trainieren zunehmend zusammen. Die Großübung "Red Storm Bravo" fand drei Tage in Hamburg statt.
dpa/Marcus Golejewski)Stuttgart/Ludwigsburg. Russische Drohnen in Polen, Kampfjets in estnischem Luftraum, gesperrte Flughäfen in Dänemark und auch hierzulande nehmen die hybriden Angriffe in ganz unterschiedlichen Formen zu. Die hybriden Angriffe nehmen auch hierzulande zu. Und so gewinnt die zivil-militärische Zusammenarbeit auch im Südwesten zunehmend an Bedeutung.
Diese Bedrohung macht es notwendig, sich neben der Stärkung der Bundeswehr auch mit den Strukturen der zivilen Verteidigung auseinanderzusetzen: Welche Strukturen gibt es? Wie sind die einzelnen Einheiten des Katastrophenschutzes aufgestellt? Wie wirken sie zusammen? Welche Unterstützung braucht die Bundeswehr, sollte es zum Spannungs- oder Verteidigungsfall kommen? Gerade in Krisenzeiten braucht es den Austausch zwischen Verwaltung, Einsatzkräften und Militär, und so lädt der Staatsanzeiger nach der Premiere im Vorjahr am 11. November wieder zum BOS-Tag. Den Auftakt macht eine digitale Einführung von Innenminister Thomas Strobl. Staatssekretär Thomas Blenke (beide CDU) spricht in seiner Keynote über die sicherheitspolitische Lage und den wachsenden Handlungsbedarf in Bund, Land und Kommunen.
Giss: Die zivil-militärische Zusammenarbeit wandelt sich
Der Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, Kapitän zur See Michael Giss, erläutert, wie sich die sicherheitspolitische Lage in Europa durch die russische Invasion in der Ukraine verändert hat und welche gesamtgesellschaftlichen Anstrengungen das erforderlich macht. „Die zivil-militärische Zusammenarbeit wandelt sich, da die Bundeswehr verstärkt an NATO-Außengrenzen aktiv ist.“ Er gibt einen Überblick über den Status quo der Gesamtverteidigung und zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht.
Karin Scheiffele leitet die Abteilung Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement im Innenministerium. Ob bei der Umsetzung des Operationsplans Deutschland oder im Zivilschutz: Aus ihrer Sicht ist ebenen- und ressortübergreifende Zusammenarbeit gefragt. Sie beschreibt die Notwendigkeit und die aktuelle Entwicklung der Zusammenarbeit, die sich in einem dynamischen Prozess befindet, in den alle zivilen staatlichen Ebenen und Akteure der BOS-Familie eingebunden sind.
Vom NATO Joint Support and Enabling Command (JSEC) in Ulm spricht Oberst i.G. Mario Karnstedt. Das JSEC koordiniert die Truppen- und Materialtransporte im gesamten Bündnisgebiet. Deutschland ist dabei laut Karnstedt aufgrund seiner zentralen Lage strategischer Knotenpunkt, Transit- und Gastgeberland für alliierte Streitkräfte. Er erklärt, warum dies nicht allein durch das Militär ausgefüllt werden kann.
Désirée Bychara-Hahn vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe befasst sich mit den rechtlichen Aspekten. Denn die Umsetzung des Operationsplans stellt neue Maßstäbe an die Gesamtverteidigung. „Zivile Verteidigung bildet ein tragendes Element der Gesamtverteidigung.“ Mit den neuen sicherheitspolitischen Fragestellungen gehen rechtliche Fragestellungen einher, die insbesondere die Umsetzung und Vorbereitung von Maßnahmen in der zivilen Verteidigung betreffen.
Beate Bube spricht über das Thema Desinformation
Beate Bube, die Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, erläutert, wie KI-generierte Bilder und Videos Desinformation zur wachsenden Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt machen. Einflussversuche durch die Russische Föderation auf die Bundestagswahl 2025 belegen dies. Doch was ist Desinformation, wie unterscheidet sie sich von Fake News oder Propaganda und wie schützen wir uns? Bube sensibilisiert für Gefahren und zeigt Maßnahmen dagegen auf.
Stefan Weiß ist Leitender Notarzt im Landkreis Ludwigsburg und er befasst sich damit, wie vorliegende Pläne für einen Massenanfall von Verletzten an die aktuellen Entwicklungen angepasst und auf lokaler Ebene umgesetzt werden können.
Die hybriden Bedrohungen fordern den Rechtsstaat | Staatsanzeiger BW
Innenminister Strobl: „Die Infrastruktur muss bundeswehrtauglich sein“ | Staatsanzeiger BW
Beate Bube: „Kein Extremismusbereich fällt bei uns hinten runter“ | Staatsanzeiger BW
Michael Giss: „Es geht jetzt um Amtshilfe für die Bundeswehr“ | Staatsanzeiger BW
Der BOS-Tag findet am 11. November in Ludwigsburg statt
Der BOS-Fachtag des Staatsanzeigers findet am 11. November 2025 im Landratsamt in Ludwigsburg statt. Die Schirmherrschaft hat das Innenministerium Baden-Württemberg inne. Im Fokus der Veranstaltung steht die zivil-militärische Zusammenarbeit, wie Verwaltungen, Katastrophenschutz und Bundeswehr im Ernstfall zusammenwirken. Dabei kommt auch der Vernetzung eine wichtige Rolle zu. Denn besser man kennt sich, bevor man sich braucht.