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Kolumne

Bei Förderprogrammen gilt: Mittel ist Mega − Klein eher nicht

Das Land Baden-Württemberg hat die Zuschüsse für Digitalisierungsprojekte abgeschafft und reicht nur noch Kredite aus. Die Wirtschaftsförderung blendet kleine Unternehmen damit aus.

Für Kleinbetriebe, darunter viele Handwerker, ist der Nacholbedarf bei der Digitalisierung besonders hoch, wie Studie belegen.

IMAGO/Westend61/Daniel Ingold)

Es ist kein Wunder, dass Handwerkspräsident Rainer Reichhold bei seiner Kritik an der Abschaffung der Zuschussvariante für Digitalisierungsprojekte die momentane Werbekampagne des Landes für den Mittelstand bemühte. „Diese Förderpolitik ist jedenfalls das Gegenteil von „Mega,“ lässt sich Reichhold in einer Mitteilung von Handwerk BW zitieren, die bekanntlich mit dem Slogan „ Mittel ist Mega “ das Image des Mittelstands im Lande verbessern soll.

Es leuchtet auch Menschen, die nicht als Lobbyisten des Handwerks unterwegs sind, nicht ein, warum Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und ihr Haus gerade auf die einfachste Fördermöglichkeit in Form von Zuschüssen nun verzichtet haben. Das Programm wurde gut genutzt, wie die Zahlen des Ministeriums zeigen und kam vor allem kleinen Betrieben zugute. Und die haben, wie Studien immer wieder belegen, den meisten Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung. Es ist also gut investiertes Geld, für die Zukunftsfähigkeit der baden-württembergischen Wirtschaft.

Eine inhaltliche Begründung, warum die Grenzen, ab denen Projekte gefördert werden angehoben werden und nur noch Darlehen vergeben werden, bleibt das Ministerium schuldig. Mit Sparzwängen im Haushalt lässt sich alles rechtfertigen, doch die wenigen Millionen ließen sich auch an anderer Stelle sparen, etwa beim Marketing. So bleibt das Gefühl, dass in der Wirtschaftsförderung des Landes gilt: Mittel ist Mega, Klein eher nicht.

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