Debatten im Landtag vom 26. und 27. März 2014

Opposition sieht Unterversorgung, Regierung nicht

Stuttgart. CDU und FDP sehen an den Gemeinschaftsschulen eine Unterversorgung bei der zweiten Fremdsprache. Grün-Rot hält diesen Vorwurf für haltlos. Georg Wacker, bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, warf der Regierung vor, an vielen Gemeinschaftsschulen könne eine zweite Fremdsprache nicht oder nicht auf gymnasialem Niveau angeboten werden. Das gefährde die Bildungschancen vieler Schüler. Da diese für den […]

Stuttgart. CDU und FDP sehen an den Gemeinschaftsschulen eine Unterversorgung bei der zweiten Fremdsprache. Grün-Rot hält diesen Vorwurf für haltlos.
Georg Wacker, bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, warf der Regierung vor, an vielen Gemeinschaftsschulen könne eine zweite Fremdsprache nicht oder nicht auf gymnasialem Niveau angeboten werden. Das gefährde die Bildungschancen vieler Schüler. Da diese für den Wechsel an Gymnasien eine zweite Fremdsprache benötigten, sei im neuen Schulsystem „die Durchlässigkeit nicht gewährleistet“ – obwohl grün-rot gerade auch mit dieser für die Gemeinschaftsschule werbe.
Laut Timm Kern (FDP) räche sich nun, „dass Grün-Rot eine Schulart aus allen anderen herausgehoben und ihr schon beinahe übernatürliche Kräfte zugesprochen hat.“ Da die zweite Fremdsprache Voraussetzung für das Abitur sei, sollte sie an den Gemeinschaftsschulen selbstverständlich sein. Doch gebe es Gemeinschaftsschulen ohne solches Angebot, zudem mangele es generell an Lehrern dafür.
Sprecherinnen von Grünen und SPD wiesen die Kritik zurück.
Kultusminister Andreas Stoch (SPD) hielt der Opposition vor, mit völlig veralteten Zahlen zu operieren. Die Landtagsanfrage der CDU zum Angebot der zweiten Fremdsprache stamme aus dem vergangenen Sommer. Entsprechend seien die in der Antwort darauf angegebenen Zahlen längst überholt. Und was das gymnasiale Niveau des Unterrichts angehe, übersehe die Opposition einen entscheidenden Punkt. Gymnasiallehrer würden statistisch bloß dann einer Gemeinschaftsschule zugerechnet, wenn sie mehr als die Hälfte ihrer Deputats dort unterrichteten. Tatsächlich gäben aber viel mehr Gymnasiallehrer mehr – und freiwillig – dort Fremdsprachenunterricht: „Strafversetzungen“ seien daher keineswegs nötig. „Ihre Sorgen um die Qualität der Gemeinschaftsschule sind unbegründet.“

Quelle/Autor: Christoph Müller

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26. und 27. März 2014