Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Cannabis-Teillegalisierung

Strobl: Schwarzmarkt nicht eingedämmt

Die CDU fragt in Landtagsanträgen nach Erfahrungen zur Cannabis-Teillegalisierung – und den Auswirkungen auf Strafverfolgung und Verkehrsunfälle. Das Konsumcannabisgesetz der ehemaligen Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP gilt seit April des vergangenen Jahres. 

Stuttgart. Gegen einen Schwarzmarkt für Cannabis vorzugehen, ist für die Ermittler seit Einführung des Konsumcannabisgesetzes schwieriger geworden. Das geht aus der Antwort von Innenminister Thomas Strobl (CDU) auf einen Landtagsantrag des CDU-Abgeordneten Tim Bückner hervor. So ist etwa die Anordnung einer Funkzellenabfrage beim Verdacht von Straftaten nach dem Konsumcannabisgesetz nicht mehr möglich.

„Durch die Teillegalisierung von Cannabis stehen den Strafverfolgungsbehörden nun weniger Ermittlungsinstrumente nach der Strafprozessordnung zur Verfügung, um Verdachtsmomente zu generieren“, schreibt Strobl in der Antwort. Dennoch wurden im vergangenen Jahr – das neue Gesetz ist seit April 2024 in Kraft – 712 Kilo Cannabis sichergestellt, knapp 418 Kilo aus 24 Fällen mit über fünf Kilo. Insgesamt sind das rund 100 Kilo mehr als 2023. Eine Eindämmung des Schwarzmarktes, auf den die ehemalige Koalition von SPD, Grünen und FDP auf Bundesebene gehofft hatte, ist laut Strobl derzeit nicht erkennbar.

Unfälle unter Einfluss von Cannabis

Auch die Zahl von Autofahrten unter Cannabiseinfluss scheint – trotz erhöhter Grenzwerte – nicht rückläufig zu sein. In Baden-Württemberg kam es zwischen April und Dezember 2024 zu 314 Unfällen unter Einfluss von Cannabis. Gemessen werden dabei Rückstände im Blut. Das geht aus einem weiteren Landtagsantrag Bückners hervor. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es bereits 283 Unfälle. 138 Personen wurden dabei leicht verletzt, 20 schwer und drei Menschen starben.

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 199 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesen Sie auch