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Energiewende

Grüner Wasserstoff kommt künftig aus dem Stuttgarter Hafen

Die Stadtwerke Stuttgart wollen ab Ende nächsten Jahres drei Elektrolyseure in Betrieb nehmen und eine Pipeline entlang des Neckars bauen, um Industrie und Tankstellen mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Es ist das größte Wasserstoffprojekt im Land und eines der größten in Deutschland.

Kommunal- und Landespolitiker geben gemeinsam mit der Spitze der Stadtwerke Stuttgart den Startschuss für das Wasserstoffprojekt.

Jürgen Schmidt)

Stuttgart. Drei Elektrolyseure für die Herstellung von grünem Wasserstoff und eine Pipeline von Stuttgart-Gaisburg bis an die Esslinger Stadtgrenze wollen die Stadtwerke Stuttgart bis Ende nächsten Jahres bauen und in Betrieb nehmen. Mit einem symbolischen ersten Spatenstich begann das kommunale Unternehmen das Wasserstoffprojekt , das als größtes in Baden-Württemberg gilt.

„Wir läuten ein neues technologisches Zeitalter ein“, sagte Stuttgarts Oberbürgermeister und Stadtwerke-Aufsichtsratschef, Frank Nopper (CDU). Und für Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne) ist das Stuttgarter Vorhaben, „ein Meilenstein, das zeigt, wie die Umsetzung der Energiewende funktioniert.“

Nachfrage fünf Mal höher als die  Produktionsmenge

Wenn im Endausbau ein weiterer Elektrolyseur hinzukommt, sollen im Stuttgarter Hafen bis zu 1200 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert werden, in der ersten Stufe rund 1000 Tonnen. Eingesetzt werden soll er in der Industrie, aber auch für Brennstoffzellen-Busse und -Lkw. Die Nachfrage nach Wasserstoff sei aber schon jetzt fünf mal so hoch, wie die künftig produzierten Mengen, erklärte der technische Geschäftsführer der Stadtwerke, Peter Drausnigg. Der Betrieb soll sich dabei am Strommarkt orientieren. Produziert wird also, wenn viel Strom aus erneuerbaren Energien verfügbar ist. Direkte Lieferverträge mit Ökostromerzeugern habe man nicht abgeschlossen, erklärte ein Unternehmenssprecher. Zudem wird die Abwärme aus der Elektrolyse für die Wärmeversorgung genutzt. Rechnerisch reicht die Energie für bis zu 1200 Haushalte.

50 Millionen Euro werden in das Projekt investiert

Neben der Wasserstoffherstellung und der Verteilung über die Pipeline werden die Stadtwerke auch in Anwendungsmöglichkeiten investieren. So soll eine Wasserstofftankstelle errichtet werden und in einem Blockheizkraftwerk, der nicht hochreine Wasserstoff zur Kraft-Wärme-Koppelung verbrannt werden, der beim Hochfahren der Elektrolyseure entsteht. Zudem will der kommunale Energieversorger drei Brennstoffzellenfahrzeuge für den eigenen Fuhrpark anschaffen.

Für das Gesamtprojekt sollen nach Angaben der Stadtwerke rund 50 Millionen Euro investiert werden. Knapp 17 Millionen werden durch Fördermittel der EU, des Landes und der Region Stuttgart gedeckt.

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