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Künstliche Intelligenz

Weltweit erster KI-Ingenieur an der Universität Stuttgart entwickelt

Ein Team an der Universität Stuttgart hat einen KI-Ingenieur erschaffen. Dieser kann sogar selbstständig wissenschaftliche Artikel verfassen.

Xu Chu kam vor rund 20 Jahren zum Studium nach Stuttgart.

Uni Stuttgart)

Stuttgart. Der chinesische Wissenschaftler Xu Chu und sein Team haben an der Universität Stuttgart den weltweit ersten KI-Ingenieur erschaffen und „OpenFOAMGPT“ genannt. Dieses System besteht aus vier Agenten: Vorarbeiter, Promptersteller, Interpreter und Nacharbeiter. Diese lösen und simulieren gemeinsam komplexe Strömungsmechanik-Aufgaben selbstständig. Dabei kombiniert OpenFOAMGPT ein Multi-Agenten-System, ein großes Sprachmodell und die frei verfügbare Software OpenFOAM, um präzise numerische Simulationen durchzuführen.

KI arbeitet „wie ein schwäbischer Ingenieur“, sagt der Entwickler

Außerdem erstellt die KI eigenständig wissenschaftliche Artikel gänzlich ohne menschliche Hilfe. „Unser KI-Ingenieur arbeitet sehr gründlich und zuverlässig, eben wie ein schwäbischer Ingenieur “, sagte Xu Chu, der vor rund 20 Jahren nach Deutschland kam, um in Stuttgart Fahrzeugtechnik zu studieren.

Um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu testen, wurden fünf Fallstudien aus der Strömungsmechanik gewählt – von einfachen Flüssigkeitsströmungen in Kanälen bis hin zur Simulation turbulenter Aerodynamik von Motorrädern. Bis zu hundertfache Wiederholungen lieferten stets identische Ergebnisse, was die Präzision des Systems unterstreicht. „Das hat uns selbst überrascht und auch ein bisschen erschreckt“, bekennt Xu Chu. „Mein Team und ich konnten so manche Nacht nicht mehr gut schlafen, weil wir gesehen haben, was es bedeutet, wenn das System so zuverlässig arbeitet.“ Solch zuverlässige Ergebnisse sind im Ingenieurwesen freilich notwendig, da es hier keine Abweichungen geben darf.

Schub für Forschungsfeld der Strömungsmechanik ist zu erwarten

Mit einer Erweiterung namens “ Turbulence.ai“  geht die technische Neuerung noch einen Schritt weiter: Hier liest die KI wissenschaftliche Literatur, generiert neue Ideen und Fragestellungen für die Forschung, plant Simulationen und analysiert deren Ergebnisse – und verfasst dann eigenständig Manuskripte. Das erste liegt bereits vor. „Da die Strömungsmechanik ein Forschungsfeld mit zahlreichen unbeantworteten Fragen ist, könnte der KI-Wissenschaftler die Wissenschaft damit unendlich bereichern“, so Chu.

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