Debatten im Landtag vom 28. und 29. Juli

Kultusministerin kündigt neue Lehrerausbildung an

Stuttgart. Grundschullehrer werden in Baden-Württemberg künftig in einem eigenen Studiengang ausgebildet. Kultusministerin Marion Schick (CDU) kündigte heute in der Regierungsbefragung im Stuttgarter Landtag an, dass zum Wintersemester 2011/2012 die bisher gemeinsame Ausbildung von Grund- und Hauptschullehrern durch neue Studiengänge für die Grundschule sowie für Haupt-, Werkreal- und Realschulen ersetzt wird. „Wir werden das Lehramtsstudium noch […]

Stuttgart. Grundschullehrer werden in Baden-Württemberg künftig in einem eigenen Studiengang ausgebildet. Kultusministerin Marion Schick (CDU) kündigte heute in der Regierungsbefragung im Stuttgarter Landtag an, dass zum Wintersemester 2011/2012 die bisher gemeinsame Ausbildung von Grund- und Hauptschullehrern durch neue Studiengänge für die Grundschule sowie für Haupt-, Werkreal- und Realschulen ersetzt wird. „Wir werden das Lehramtsstudium noch stärker an der schulischen Praxis orientieren und stärker bildungswissenschaftliche Aspekte in den Vordergrund rücken„, begründete die CDU-Politikern die vom Ministerrat bereits gebilligte Reform. Gleichzeitig wird die Regelstudienzeit auf acht Semester verlängert; bisher betrug diese sechs Semester (Grund- und Hauptschule) und sieben Semester (Realschule).
Nach Ansicht von Schick kommt der Grundschule als Fundament für die weitere Bildungsbiografie des Kindes eine bedeutende Rolle zu. Das Klassenlehrerprinzip erfordere eine breit angelegte Ausbildung mit klaren fachdidaktischen Schwerpunkten. „Insbesondere der immer stärker mit der Grundschule verzahnte vorschulische Bereich bringt für die Lehrerinnen und Lehrer neue Aufgaben mit sich, die zusätzliche Qualifikationen erfordern“, erläuterte die Ministerin. Gleiches gelte für Pädagogen an Haupt-, Werkreal- und Realschulen. Zusätzliche Schwerpunkte in beiden Studiengängen seien die Diagnose- und Förderkompetenz sowie die schulische Bildung von jungen Menschen mit Behinderung in allgemeinen Schulen. So gehöre die bisherige Fokussierung auf den Einsatzort Sonderschule „der Vergangenheit an“. Das Lehramt Sonderschule werde umbenannt in „Lehramt Sonderpädagogik“ und könne weiterhin an den Pädagogischen Hochschulen in Heidelberg und Ludwigsburg/Reutlingen studiert werden.
Um Gewissheit über die Eignung als Lehrer zu bekommen, sollen Abiturienten künftigt schon vor dem Studium Gelegenheit zur Reflexion über ihre Berufswahl bekommen. Während oder nach dem ersten Semester sollen die Studenten ein mindestens zweiwöchiges Orientierungspraktikum an den Schulen absolvieren. Statt der Tages- und Blockpraktika findet im 3. und 4. Semester eine längere begleitete Praxisphase im Umfang von bis zu einem Semester statt.

Quelle/Autor: Wolf Günthner

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28. und 29. Juli